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Motivation bei der Arbeit

Motivation – 5 Typen von intern bis extern

Für den Begriff Motivation gibt es viele Definitionen, so z.B. auf Wikipedia, aus der Wirtschaft und aus der Psychologie. Die am meisten erforschte Motivationstheorie, die Self-Determiniation Theory (SDT) bringt es auf den Punkt:

… how to move themselves or others to act.

http://selfdeterminationtheory.org/theory/

Wie bringen wir uns und andere zum Handeln? Was sind die Beweggründe und Bedingungen dafür, dass wir manche Ziele mit Begeisterung verfolgen, manche mit Widerwillen angehen und andere Ziele überhaupt nicht vorantreiben? In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedene Arten von Motivation ein.

Intrinisch, Extrinisch, Amotivation

Das Spektrum der Motivation reicht von intrinischer über extrinische Motivation bis hin zur Amotivation. Wenn ich eine Aufgabe aus purer Freude an der Tätigkeit selbst erledige, dann bin ich intrinsisch motiviert. Anders ausgedrückt, kommt in diesem Fall sämtlicher Anreiz die Aufgabe zu erledigen aus mir selbst heraus. Wenn ich auf der anderen Seite ein Ziel verfolge und der Grund dafür außerhalb meiner eigenen Person liegt, bin ich extrinsisch motiviert. Wenn ich schließlich ein Ziel habe, diesem aber keinen Wert zumesse, mich nicht kompetent dafür fühle und überhaupt nicht daran arbeite, dann liegt Amotivation vor – das Fehlen von Motivation.

Motivationsarten nach der Self-Determination Theory.
Motivationsarten nach der Self-Determination Theory.

Motivation aufgeteilt

Motivation ist immer individuell und die Gründe warum zwei Menschen die gleiche Aufgabe ausführen, können voneinander abweichen. Von internen bis externen Gründen können wir fünf Arten unterscheiden.

Intrinsische Motivation

Bei der intrinsischen Motivation liegt der Grund für Handlung in mir selbst. Reines Vergnügen und Bedürfnisbefriedigung sind hierbei der Antrieb. Wenn ich laufen gehe, um Spaß zu haben, bin ich intrinsisch motiviert.

Integration

Bei der Integration passen die Aufgabe und das verfolgte Ziel zu meinen Idealen und Wertvorstellungen. Wenn ich beim Spazierengehen Müll aufsammle, dann erledige ich die Aufgabe, weil sie zu meinem Wert einer sauberen Umwelt passt. Wenn ich an den Unternehmenszielen arbeite, weil ich hinter Werten, Vision und Umsetzung meines Unternehmens stehe, dann ist das integrierte Motivation.

Identifikation

Bei der Identifikation stehe ich hinter der Aufgabe. Hierbei erkenne ich den Wert der Aufgabe an und verstehe, es sich lohnt, das Ziel zu verfolgen. Wenn ich beispielsweise erkenne, wie meine persönliche Arbeit mein Team, mein Unternehmen und unsere Kunden voranbringt und mich das antreibt, liegt Identifikation vor.

Introjizierung

Bei der Introjizierung handele ich, damit andere das passende Bild von mir haben. Mir geht es dabei also nicht um Belohnung, sondern um Anerkennung. Wenn ich arbeite, damit meine Kollegen mich für fleißig halten, der Chef mich wahrnimmt, oder damit mein Umfeld und die Welt denkt, ich wäre großartig, dann ist das introjizierte Motivation.

Externe Regulation

Externe Regulation ist das, was oft als extrinsische Motivation bezeichnet wird. Wenn der Grund, aus dem ich eine Aufgabe erledige eine Belohnung ist oder ich eine Strafe vermeiden will, dann ist das externe Regulation. Das klassische Beispiel dafür ist, morgens zur Arbeit zu gehen, um damit Geld zu verdienen.

Welche Motivation ist besser?

Jede Art der Motivation bringt mich zum Handeln. Insofern ist jede Motivation zielführend, jede Motivation hilft. Je externer die Motivation jedoch ist, desto niedriger sind erbrachte Leistung und Wohlbefinden beim Ausführen der Aufgabe und desto instabiler ist die Motivation. Fällt z.B. bei der externalen Regulation die Belohnung weg, gibt es keinen Grund mehr die Aufgabe fortzuführen. Sehe ich dagegen den Sinn in meiner Aufgabe, identifiziere ich mich mit den Werten die hinter der Aufgabe stehen, werde ich sie auch ohne Belohnung weiter ausführen.

Gemischte Motivation

Nur selten verfüge ich für eine Tätigkeit über eine einzige Motivation. Ob im privaten oder im Arbeitsumfeld, der Normalfall ist eine gemischte Motivation. Wenn ich regelmäßig joggen gehe, mache ich das zum Teil aus purer Freude (intrinsisch), manchmal um meine Gesundheit zu fördern (Identifizierung), manchmal aber auch weil mein Bekanntenkreis das schätzt (Introjizierung) und hin und wieder um meinen Krankenkassen-Bonus zu bekommen (externale Regulation). Genauso gehe ich an manchen Tagen arbeiten, um Geld zu verdienen (externale Regulation), manchmal um mich vor anderen als Kenner zu präsentieren (introjizierung), oft weil meine Werte und meine Arbeit so gut zusammenpassen (Integration), und manche Tätigkeiten machen mir einfach Spaß (intrinsich).

Motivation in der Praxis

Ganz praktisch bedeutet das, es ist hilfreich für mein Wohlbefinden und auch meine Leistung, wenn ich möglichst viele Aufgaben ausführe, die doch internal motiviert sind. Im Arbeitsumfeld suche ich mir daher bevorzugt Aufgaben und Ziele, deren Nutzen ich erkenne und mittrage, Aufgaben, die meinen eigenen Wertvorstellungen entsprechen. Ich versuche Aufgaben zu vermeiden, die ich nur erledige, weil andere das von mir verlangen.

Habe ich die Gelegenheit das Arbeitsumfeld zu gestalten, dann stelle ich die Sinnhaftigkeit der Ziele heraus. Wenn ich den Nutzen von Zielen klarer mache, kann ich dafür sorgen, dass sich die Motivation von externen Gründen zu internen verschiebt. Diese Sinnhaftigkeit lässt sich mit gut ausgerichteten Objectives und Key Results fördern.

Für Interessierte an den Hintergründen der Motivation gibt es einen sehr guten Einführungskurs bei Coursera.